Saturday, May 24. 2008
Navajo Lake National Park, Pine Camp ... Posted by Peter Schosser
in New Mexico at
21:29
Comments (0) Trackbacks (0) Navajo Lake National Park, Pine Camp Ground - Farmington - Aztec - Cedar Hill - DurangoHeute Morgen hat es gerade noch 2 Grad. Tiefenrekord ! Aber die Sonne kommt durch. Herrlicher Blick vom Frühstückstisch über den See und die vielen Buchten. Wir nehmen noch eine warme Dusche und fahren zurück Richtung Farmington. Der Blick zurück beschert uns noch ein paar schöne Fotos. Wir nähern uns dem Damm im Süden des Speichersees und passieren den Cotton Wood Camp Ground, den wir gestern Abend verpasst hatten. Auf der 550 geht’s zu den Aztec Ruins, die gestern schon geschlossen waren: Der Name geht wohl zurück auf die Mexico-Reiseberichte von Alexander von Humboldt und wurde für diese ehemalige Indianer-Siedlung übernommen. Aufgrund der Karbonmessmethode für die Dachbalken (Vigas) wird die Siedlung und ihr Ausbau aber auf die Jahre 800 bis ca. 1120 eingegrenzt. Einmalig ist an dieser Anlage die komplett restaurierte und überdache Kiwa. Interessant sind die Ausführungen über den Maisanbau; revolutionär war demnach die Erfindung des größeren, süßen Maises anstelle des kleinen Futtermaises. Die unterschiedliche Bepflanzung von Siedlungsteilen (Juniper oder Pappeln) wird so interpretiert, dass je nach Sippenzugehörigkeit die Aufgaben und die daraus resultierende Nutzung des Landes unterschiedlich waren. Die Zahl der Bewohner wird in der Blütezeit zu Beginn des 12. Jahrhunderts auf mehrere Tausend geschätzt, während im Chaco-Gebiet - laut Reiseführer - von nur 50 bis 100 Dauerbewohnern ausgegangen wird. Wir sind heute schon früh unterwegs und so nutzen wir die Gelegenheit auf dem Weg nach Farmington das vom Chaco total verdreckte Auto und die Räder zu waschen. Bei Wal-Mart lassen wir den Reifen hinten links prüfen, weil er inzwischen ein Drittel der Luft verloren hat. Leider ist der einseitig abgefahrene Reifen nicht mehr zu retten. Ein neuer Reifen belastet unser Budget mit 85 Dollar, aber Sicherheit geht vor! Eigentlich wollten wir ja nach Farmington zum Heißluftballon-Festival, das normaler Weise am Memorial-Wochenende stattfindet, aber aus zwei Gründen fällt es dieses Jahr aus: zum einen sind die Spritkosten enorm gestiegen, zum anderen ist das Wetter wechselhaft und für Mai einfach zu kalt ! Das Alternativ-Programm heißt „River Fest“ am San Juan River: Geboten werden Ponyreiten für die Kleinen und die Simulation eines Weltraumflugs im Shuttle für die ganze Familie. Dazwischen sind die Stände für das leibliche Wohl: Fried Bread, Tacos, Cola, Eiskrem. Ein altes Ehepaar auf der überdachten Bühne spielt „River Blues“ zu Gitarre und Klavier. Am interessantesten sind aber die Menschen, die zweifellos in der Mehrzahl indianischen Ursprungs sind. Nach einem kurzen Spaziergang sehen wir uns bei einem Autodealer noch die Topangebote an: Memorial Weekend ist gleichzeitig d a s Verkaufswochenende vor den Ferien. Die gigantischen 4-Rad getriebenen Pickups mit überdimensionierten Reifen werden schon für 30.000 Dollar angeboten, eine „normale“ Familienlimousine für weniger als 20.000 Dollar. Was die 6 – 8 Zylinder verbrauchen steht nirgends, nur bei den kleinen 4-Zylindern wird – oh Wunder – mit dem geringen Spritverbrauch Werbung gemacht. Wir schicken noch ein paar Mails ab und fahren auf die 550 North Richtung Colorado, Richtung Durango. Wir haben jetzt lange genug, nämlich anderthalb Wochen, in „rainy“ New Mexico verbracht und hoffen auf trockenere Tage. Bis Durango sind es von Farmington ca. 70 km. Wir passieren noch einmal den Ort Aztec mit den Ruinen, die wir heute Morgen besucht haben. Es sind jetzt 21 Grad und das lässt hoffen. Wir fahren vorbei an der Abzweigung zum Navajo Lake, weiter Richtung Norden. Im Tal des Animas River wachsen große Pappeln. Die letzte Ortschaft in der grünen Hochebene ist Cedar Hill. Wir passieren die Grenze zu Colorado und sehen die ersten schneebedeckten 4000er in der Ferne, die San Juan Mountains. Bis Durango sind es noch 20 Meilen. Hier wird intensiv Viehwirtschaft betrieben, der Maisanbau wird durch künstliche Bewässerung unterstützt. Wir fahren von der 550 North in die 160 West und erreichen die Stadtgrenze von Durango, in unmittelbarer Nachbarschaft des Durango Mountains. Der Animas River führt uns zum Visitor Center. Von hier können wir Mails verschicken und die Bilder hoch laden (dank Internet, powered by Wi-Fi). Auf dem öffentlichen Parkplatz gibt es auch öffentliche Steckdosen. So kommen wir schnell zu unserem heißen Kaffee. Das ist aber auch nötig: die Sonne hat sich hinter den Bergen versteckt und die Kälte rückt näher. Wir essen warm eingepackt zu Abend. Das Spülprogramm ist auch gesichert, dank der öffentlichen Steckdosen können wir den Wasserkocher benutzen (es gibt zwar ab und zu eine freie Steckdose im Visitor Center, dass gleich mehrere gratis am Parkplatz zur Verfügung stehen ist neu). Danke, Durango ! Wir fahren in die Innenstadt und sind von den Parks und den großen Straßen überrascht. Im Buckley-Park werden gerade 2 Mountain-Bikes versteigert. Auf der Groß-Leinwand werden die Helden der "Iron Horse" Radrennen gezeigt. Die Filmdokumente zeigen, dass diese Rennen sehr abenteuerlich sind, insbesondere weil es im Monat Mai beim Anstieg auf 3000m häufig schneit. Dieses Jahr musste sogar auf diese Strecke verzichtet werden, wegen des Schnees: Einmalig in der 37-jährigen Geschichte des "Iron Horse" Rennens ! (Es geht wohl darauf zurück, dass 2 Brüder unter Beweis stellten, dass sie mit dem Rad schneller sind, als die Schmalspurbahn, die täglich zwischen Durango und Silverton verkehrt). Bis 23 Uhr bummeln wir die Main Avenue hinauf und wieder hinunter, im Strom der Touristen und Radbegeisterten. Die Stadt hat ein paar herausragende Hotels, wie das Palmer und das Statler, das erste Haus am Platz. Es gibt eine Menge Boutiquen, Kneipen und Live-Musik; die Lokale sind sehr individuell gestaltet; die Häuser sind zum Teil schon Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut worden. Im Winter wird die Stadt mit Aspen oder Vail im Norden konkurrieren, die Immobilienpreise sind entsprechend: Häuser ab 400.000 Dollar aufwärts. Wir haben unterhalb des Buckley Parks geparkt, also ganz in der Nähe des Zentrums, aber dennoch ruhig. In der Stadt kam es uns nicht so kalt vor, aber jetzt müssen wir uns wieder gut einpacken, um die Nacht zu überstehen. Friday, May 23. 2008
Chaco Culture Historical Memorial ... Posted by Peter Schosser
in New Mexico at
21:43
Comments (0) Trackbacks (0) Chaco Culture Historical Memorial Park (Happy Friday) - Bloomfield - Farmington - Navajo LakeHeute Morgen hat es nur noch 3 Grad. Es beginnt um 6.30 Uhr wieder zu regnen, und wir frühstücken im Van. Heute ist der „Happy Friday“, wo die Amerikaner aufgefordert sind, das „Memorial Weekend“ mit einer großen Shopping Tour zu eröffnen. Am letzten Wochenende im Mai wird der Veteranen und aller sonstigen Kriegshelden gedacht. Wir fahren zum Visitor Center, wärmen uns in den beheizten Räumen auf. Pit beginnt die Bilder von den letzten beiden Tagen hoch zu laden. Wie wir vom Center zum Van zurückkommen, entdeckt er, dass am linken Hinterrad zu wenig Luft ist. Ich pumpe wie ein Verrückter mit der Fahrradpumpe, aber da geht nix vorwärts. Ein anderer Besucher kommt mit seinem Kompressor und hilft uns aus der Patsche. Wir verlassen das Chaco-Kulturzentrum via die Straße 7950, also wie wir gekommen sind. Jetzt liegt vor uns noch einmal ca. 20 km Fahrt auf einer holprigen Schotterstraße. Durch die heftigen Regenfälle in der vergangenen Nacht ist der Staub allerdings gebunden, so dass wir bei guter Sicht, aber sehr langsam vorankommen. Endlich sehen wir das Schild, das auf die Straße 7900 hinweist. Wir wissen, ab jetzt lassen wir die Schotterstraße hinter uns. Pit prüft, ob der Schlauch am Ölfilter die Rüttelpartie überstanden hat, ohne wegzurutschen; alles in Ordnung. Inzwischen kommt wieder die Sonne durch. Der Blick nach Norden überrascht; denn die Berge, die kaum über 2000m liegen, sind schneebedeckt. Andererseits ist das kein Wunder, wir hatten ja auch nur 3 Grad heute Morgen. Ehe wir in die Highway 550 North einfahren, beginnt es wieder zu regnen. Wir fahren weiter nach Nordwesten, Richtung Farmington, die letzte große Stadt vor dem „Four Corners State Monument“ (wo die Staaten New Mexico, Arizona, Utah und Colorado aneinander grenzen). Die Temperatur steigt nur langsam auf 13 Grad. Vom kargen Hochland, das durch die graubraunen Felsen und Büsche beherrscht wird, fahren wir wieder hinunter auf 1600m. Über den San Juan River erreichen wir die Stadt Bloomfield. Beim Farmer´s Market tätigen wir noch die wichtigsten Einkäufe und weiter geht’s Richtung Farmington. In der Stadt herrscht reges Treiben, weil viele wegen des Großeinkaufs für das Memorial weekend unterwegs sind. Downtown Farmington bietet allerdings auch nur das übliche Straßenbild, mit den Einkaufsketten beiderseits der Hauptstraße. Wir entdecken den „Golden Corral“ und machen hier halt, um uns mal Richtung den Bauch voll zuschlagen. Nach dem Motto „all you can eat“ bekommen wir für je 10 Dollar Vorspeisen, diverse deftige Fleischgerichte und die supersüßen Desserts; man kann aber auch viel Gemüse, Fisch und Früchtesalat wählen. Also für jeden Geschmack etwas und zum Abschluß einen ordentlichen Kaffee. Pit hat eine extra scharfe Peperoni erwischt und muss kräftig nachspülen. Aber auch Getränke mäßig wird man gut betreut und zum Essen heißt es „do you want another plate“ . Wir belassen es bei einem Nachschlag und geben ein ordentliches Trinkgeld. Wir bleiben noch länger hier sitzen, weil draußen wieder ein Hagelschauer niedergeht. Dann kommt wieder die Sonne durch, also Aprilwetter (in New Mexico „it never ever rains in May“, außer im Mai 2008). Wir sind rechtschaffen schlaff, halten nochmals um Mails abzurufen auf dem Parkplatz. Inzwischen ist es aber schon 17 Uhr und wir verpassen deshalb die „Aztec Ruins“; wir fahren noch durch die alte Main Avenue, mit ein paar sauber herausgeputzten Geschäften. Dann geht’s wieder zurück auf die 173, Richtung Navajo Lake. Nach Norden sieht man schon das Grenzgebirge zu Colorado, die Ute Mountains, die noch in der Abendsonne erstrahlen. Wir erreichen um 20.30 Uhr den Navajo Lake State Park und sind froh noch einen freien Platz ergattert zu haben. Wir parken oberhalb des Sees, mit freiem Blick auf die unten liegenden Hausboote. Unsere Ankunft wird von einem kurzen Hagelschauer begleitet, aber der Blick von hier oben entschädigt für die kurzen Unannehmlichkeiten. Thursday, May 22. 2008
Chaco Culture National Monument - ... Posted by Peter Schosser
in New Mexico at
21:28
Comments (0) Trackbacks (0) Chaco Culture National Monument - Canyon Loop Drive (Fajada Butte - Hunga Pavi - Pueblo del Arroyo - Pueblo Bonito - Pueblo Alta) - Canyon Loop (Tsin Kletsin)Wider Erwarten konnten wir trotz Kälte gut einschlafen, andererseits hatten wir einen körperlich anstrengenden Tag hinter uns. Überraschender Weise hat es heute Morgen 4 Grad, also ist es nicht kälter als zu Beginn unserer Reise im Norden Alabamas. Wir brauchen heute Morgen allerdings 3 Tassen Kaffee, um auf Touren zu kommen; Der Wind bläst mit voller Kraft. Wir suchen nach einem halbwegs windgeschützten Platz auf dem Camp Ground und finden in dem Zeltareal die Nr. 37, gegenüber dem Waschraum. Der alte Platz mit der Nr. 5 lag an der Zufahrt ; überraschend viele Camper sind schon weggefahren, aber genauso viele kommen wieder an. Vor allem am Wochenende muss man vorab online buchen; denn wer zu spät kommt, der muss gleich den langen Rückweg auf der Staubstraße antreten. Wir fahren mit dem Rad zum Visitor Center und registrieren uns für den Trail. Zunächst sehen wir dort aber noch einen Einführungsfilm zur Chaco-Kultur: Dabei kommen zahlreiche Vertreter der verschiedenen Indianerstämme (Hopi, Navajo, Apachen) zu Wort, die versuchen das Gebiet und die Kultur ihrer Vorfahren zu bewahren und das Verständnis für die Einzigartigkeit dieser Siedlung zu wecken. Seit 1992 gehört das Chaco Culture National Monument zum Weltkulturerbe. Wir nehmen zunächst den Canyon Loop Drive, kommen dabei vorbei an dem Inselberg, der die Landschaft prägt: der Fajada Butte hat der Erosion bislang getrotzt, auch wenn immer mehr Gestein vom Plateau abgetragen wird. Erste Station ist Hunga Pavi: diese Pueblo-Anlage ist noch nicht ausgegraben worden. Man sieht nur Mauerreste der Pueblo-Siedlung. Weiter geht’s bis zum Wendepunkt des Loops beim Pueblo del Arroyo, wo wir eine große Pueblo-Anlage und das benachbarte Pueblo Bonito besuchen. Das ist die größte Anlage einer Pueblo-Ansiedlung mit zahlreichen Kiwas und Wohn- und Lagerstätten. Trotzdem sollen hier nur 50 – 100 Indianer permanent gewohnt haben. Die vielen Kiwas deuten aber daraufhin, dass hier ein großes Zentrum der Begegnung verschiedener Stämme war. Ein besonderes Erlebnis ist der Anstieg auf das Pueblo Alta, auf der Hochebene des Canyons. Von diesem Plateau, auch Mesa genannt, kann man den ganzen Canyon überblicken und einmalige Fotos vom Pueblo Bonito und Chetro Keti aus der Vogelperspektive machen. Die Kliffwohnungen sind extremer Winderosion ausgesetzt und deshalb nicht mehr so gut erhalten. Der Abstieg vom Hochplateau erfordert hohe Konzentration. Plötzlich aufkommende Gewitter und Regenschauer zwingen einen, den markierten Pfad nicht zu verlassen. Der anhaltende Wind zerrt an allen Kleidungsstücken. Man kann zwar in einer der Höhlen Pause machen, aber der Wind bläst so unerbittlich, dass wir uns entschließen, weiterzugehen. Der Abstieg durch die Steilwand ist zwar beschwerlich, aber mit jedem Schritt nach unten nimmt die Windstärke ab. Wir sind froh wieder heil unten angekommen zu sein. Jetzt entledigen wir uns auch der Regenhaut, die uns beim plötzlich einsetzenden Regen geschützt hat. Erst mal normal durchatmen, ohne lärmenden Wind ! Mit dem Rad geht’s wieder zurück auf den Canyon Loop. Wir machen Halt an der größten Kiwa, Tsin Kletsin genannt, die mitten im Tal liegt. Im Gegensatz zu den anderen Pueblo-Anlagen, die sich an der Nordseite des Canyons entlang ziehen. Nach 4 Stunden, und mit Rückenwind auf der Schlussetappe erreichen wir um 15 Uhr den Campingplatz. Es hat jetzt aufgehört zu regnen, aber die Wolken stehen noch bedrohlich am Himmel. In der Ferne ziehen wieder Gewitter auf. Bald wird es über dem Zeltplatz dunkel und ein Dauerregen setzt ein. Wednesday, May 21. 2008
Bandelier National Monument, Juniper ... Posted by Peter Schosser
in New Mexico at
21:27
Comment (1) Trackbacks (0) Bandelier National Monument, Juniper Camping - Frey Trail - Falls Trail (Rio Grande) - Cerro Grande - Valle Grande - Fenton Lake - Highway 126 - Cuba - Highway 4 - Road 7900 - Road 7950 - ChacoHeute Nacht war es sogar schwül, gegen Morgen hat es immerhin noch 14 Grad. Wir genehmigen uns ein deftiges Frühstück mit Speck und Bohnen. Wir haben uns ja was vorgenommen. Erst nehmen wir den Frey Trail vom Camping Platz aus, hinunter bis zu den Kliffwohnungen, wo wir gestern schon im Tal spaziert sind. Von der Hochebene ergibt sich ein ganz anderer Blick auf die Felswohnungen; die Pueblo-Ansiedlung ist aus der Vogelperspektive voll einzusehen. Beim Visitor Center angekommen, nach ca. 3.5 km, nehmen wir ordentlich Wasser zu uns, ehe wir unsere Wanderung Richtung Falls (Wasserfälle) Trail fortsetzen. Der Trail führt durch einen steilen Canyon hinunter bis zum Rio Grande. Wir passieren den ersten Wasserfall, der aus einem seitlichen Canyon ca. 190 m nach unten stürzt; der untere Canyon ist zwar von der Höhe weniger spektakulär, endet aber in einem großen Wasserbecken, das zum Baden einlädt. Nach ca. 5km erreichen wir das grüne Tal des Rio Grande. Wir baden unsere Füße in dem schlammigen Wasser. Der Rio Grande ist hier ca. 10m breit und hat eine kräftige Strömung. Wir entschließen uns, schnell wieder den Rückweg anzutreten. Es geht jetzt in die Mittagshitze und wir müssen von 1600m wieder auf 1800m aufsteigen. Beim Picnic Center, hinter dem Visitor Center angekommen, dösen wir auf einer Bank, nehmen noch einen großen Schluck aus der Trinkflasche und bereiten uns auf die letzten 3.5 km Anstieg vor. Es ist jetzt genau „high noon“ (Stephan wird jetzt gerade den Doktorhut entgegen nehmen oder bereits mit den Kollegen feiern, cheers !). Wir kommen wieder an den Kliffwohnungen vorbei, und dann geht’s hoch durch die Felsen Richtung Camping. Wir kommen aber schon kurz nach 13 Uhr auf dem Plateau an, also vor der größten Hitze (laut Wetterbericht zwischen 14 und 15 Uhr). Schnell Wasser fassen, frisch machen und in 10 Minuten sind wir wieder unterwegs, Richtung Los Alamos, auf der Staatsstraße 501. Sie führt auf den Cerro Grande. Der Höhenmesser zeigt 2750m. Trotz der Höhenlage herrschen immer noch 28 Grad. Wir fahren an verkohlten Kiefernwäldern vorbei. Viele Stämme sind durch die Austrocknung gebrochen und liegen wild verstreut. Diese Monokultur wechselt mit Birken- und Kiefernwäldern. Diese Abschnitte sind noch in gutem Zustand. Wir fahren durch das Valle Grande, ein von zahlreichen Bächen durchzogenes Hochtal. Es liegt in 2600m Höhe. Das Gras ist noch graubraun, was auf eine lange Schneeperiode hindeutet. Der Wind pfeift aus allen Richtungen, so dass Pit mit aller Kraft das Lenkrad festhalten muss. Wir kommen in das Gebiet des Jemez National Parks. Das Tal verengt sich, aber das Gras ist saftig grün. Wir sehen die erste Viehherde. Wir durchfahren weitere National Parks: Las Conchas und Valles Caldera. Von 2700m geht es wieder hinunter auf 300m zum Fenton Lake. Jetzt geht es auf die Highway 126 und bald wird aus der Straße ein unbefestigter Staubweg, der uns auf über 20 km begleiten wird. Es geht nur im Schneckentempo voran. Was aber fatal ist: die hinteren Fenster waren gekippt, so dass wir uns in einer Staubwolke wiederfinden; das Armaturenbrett, die Landkarten, der Pc, die Schuhe alles ist eingestaubt! Gottseidank wechselt jetzt der Straßenbelag: der graubraune feine Sand wird abgelöst durch den rotbraunen, der besser am Boden haftet und weniger aufgewirbelt wird. Wir nähern uns dem nächsten Hochtal. Es gibt hier überwiegend nur noch Holzhäuser; man glaubt eher in Kanada unterwegs zu sein und nicht in New Mexico. Nach 25 km sind wir wieder auf Asphalt. Von 2500m fährt Pit mit Tempo wieder hinunter auf 2000m. Vor uns liegt die Ebene von Cuba. Wir tanken nochmals, was in den Tank geht: 6 Gallonen a 3.69 Dollar und machen noch ein paar Einkäufe. Dann geht’s wieder zurück auf die Highway No. 4. Ca. 20 km hinter Cuba passieren wir die kontinentale Wasserscheide (continental divide); die Gewässer westlich davon münden in den Pazifik, die östlich davon in den Atlantik). In der Ebene von Cuba bläst wieder ein kräftiger Wind. Das vulkanische Tuffgestein ist durch extreme Winderosion stark zerklüftet. Wir biegen von der Highway ab, auf die 7900. Obwohl die Straße asphaltiert ist, steigen immer wieder Staubwolken auf. Nach wenigen Kilometern beginnt die letzte Etappe auf der 7950: auf 19 km gibt es nur Schotterpiste mit harten Querrillen, die den Bumble Bee bis ins Mark durchschütteln. Pit hat bedenken, ob Luftfilter und die Verbindungsschläuche von Kühlwasser und Ölfilter halten. Durch den aufgewirbelten Sand ist der Straßenverlauf nur schwer zu erkennen. Schließlich kommen wir - zwar mit Verspätung - aber ohne Blessuren am Fahrzeug auf dem Camp Ground des Chaco Culture National Monument an. Es kühlt jetzt auf 8 Grad ab. Durch den heftigen Wind liegt die gefühlte Temperatur noch darunter. Wir ziehen uns rasch in den Van zurück und müssen uns für heute Nacht gut einpacken. Tuesday, May 20. 2008
Black Canyon, Santa Fe National ... Posted by Peter Schosser
in New Mexico at
21:27
Comments (0) Trackbacks (0) Black Canyon, Santa Fe National Forest - Downtown Santa Fe - Highway 4 - Bandelier National Monument (Juniper Camp Ground) - Fryoles Canyon (by bike)Heute Morgen sind es immerhin 9 Grad. Gegen 7.30 Uhr kommt die Sonne durch, da die hohen Kiefern nicht so dicht gepflanzt sind. Wir packen alles zusammen. Ein Streifenhörnchen tummelt sich auf unserem Platz und sammelt alle Krümel von unserem geliebten French Bread zusammen. Wir fahren Downtown Santa Fe. Im Visitor Center bekommen wir einen kräftigen Kaffee, nach europäischem Geschmack. Es gibt eine Unmenge an Prospekten und Broschüren , selbst in deutscher Sprache ein „Reiseplaner“ im Hochglanzformat. Wir nutzen das Public Internet und machen uns mit einem großen anschaulichen Stadtplan auf den Weg. Wir parken nicht weit vom Zentrum unter einem Baum in der Buena Vista Lane, schräg gegenüber von der Waldorf-Schule. Mit dem Rad geht’s auf Tour: Auffällig sind die alten Adobe-Häuser aus dem beginnenden 17. Jahrhundert, was wohl einmalig für die USA ist. Wir fahren am ältesten Haus der USA, aus dem Jahr 1610 vorbei. Es könnte durchaus in einem Pueblo-Dorf stehen, statt mitten in der Hauptstadt von New Mexico. Daneben die älteste Kirche San Miguel aus jener Zeit. Typisch für die Adobe-Architektur sind zwei Seitentürme, ansonsten ist die Kirche sehr schlicht gehalten. Das Innere der Kirche kann nicht besichtigt werden. Im Kontrast dazu steht die Franziskus-Kathedrale an der San Francisco Street. Es handelt sich um eine gotische Kathedrale mit einem imposanten Treppenaufgang, mitten in einem Park gelegen. Weiter geht es auf dieser Straße hinunter zum Plaza. Ein herrlicher schattiger Park, der mit alten schmiedeeisernen Bänken zum Verweilen einlädt. Hier bieten die Künstler ihr Handwerk feil: Ketten, Armreife, Perlenschmuck, gewebte Teppiche. Von dort geht es auf die Hauptstraße Paseo de Peralta, vorbei an modernen Geschäften; die Fassaden dieser Häuser sind nach dem Muster der Adobe-Architektur entworfen. Im Innern sind sie aber mit modernster Technik ausgestattet. Links von der Paseo de Peralta biegen wir in die Canyon Road ein; sie verläuft leicht bergauf, Richtung Osten führt sie aus der Stadt. Hier befindet sich eine Kunstgalerie nach der anderen; hier trifft sich alles was in der amerikanischen Kunstszene Rang und Namen hat. Überhaupt macht die Stadt einen sauberen und sehr wohlhabenden Eindruck: alles scheint hier relaxed und mit einem Lächeln zu gehen. Es ist wohl wirklich so, wie die Dame vom Visitor Center sagte: „Es gibt keine vergleichbare Hauptstadt in den USA“. Vor allem gibt es hier keine Hochhäuser und eben auch nicht die Geschäftigkeit, die Leben und Arbeiten auf engstem Raum mit sich bringt. Über die „Old Santa Fe Trail“ biegen wir wieder in die Hauptstraße Paseo de Peralta ein, von dort auf den Francisco Drive auf die 84 North. Wir passieren die schön bemalten Brücken im Norden der Stadt, den Camel Rock und fahren auf die 502 West Richtung Los Alamos. Die Berge sind stark zerklüftet - wir fahren wieder durch das Tal des Rio Grande. Auf der Staatsstraße 4 geht es in das Bandelier National Monument Gebiet (Bandelier war ein gebürtiger Schweizer Anthropologe, der die Pueblos im Südwesten untersucht hat) und in den Juniper Camping Platz, oberhalb des Fryoles Canyon. Wir fahren mit dem Rad hinunter in den Canyon, wo wir ein großangelegtes Pueblo-Dorf besuchen. Von ca. 2200m geht die Fahrt mit Rückwind hinunter auf 2000m zum Eingang des Visitor Centers. Es gibt einen Trail durch den Park, mit Hinweisen auf die Besiedlung, die Tier- und Pflanzenwelt. Am Berühmtesten sind die Pueblo-Siedlungen. Der Canyon ist überzogen mit Vulkanasche, lockerem Tuffgestein. Das Pueblo-Gebiet umfasst mehrere Kivas (unterirdische Gemeinschaftsräume), wovon ein Raum gerade ausgegraben wird. Daneben gibt es eine geschlossene Siedlung mit Lager- und Wohnräumen. Angeblich wurden die 400 Räume meist nur von etwa 100 Menschen genutzt; der gesamte Canyon hatte seine Blütezeit im 17. Jahrhundert, wo etwa 700 Menschen hier wohnten. Neben den Räumen im Tal gibt es in den Kliffs die sogenannten „cliff dwellings“, 2-stöckige Wohnungen, die mit Tierzeichnungen, den Petroglyphen gekennzeichnet sind. Ein Teil der Wohnungen und eine Kiva sind in schwindelerregender Höhe in das Kliff gebaut. Diese Räume sind nur über mehrere Leitern zu erreichen. Das Gebiet ist gut erforscht; es gibt Fachliteratur von Geologen und Soziologen (siehe www.wnpa.org). Der Weg zurück fordert noch einmal alles von uns. Wir müssen in der Hitze die 200 Höhenmeter überwinden. Das sind 6 lange, lange Kilometer bergauf. Pit erledigt die Online-Zahlung am Camp Ground Eingang. Ein Novum: Zahlung per Kreditkarte. Jetzt haben wir mächtig Cola-Durst. Wir essen zu Abend und gehen bald schlafen. |
Calendar
StaatenQuicksearchBlog abonnierenBlog Administration |