Saturday, May 10. 2008
North Toledo Bend State Park - ... Posted by Peter Schosser
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21:18
Comments (0) Trackbacks (0) North Toledo Bend State Park - Zwolle (Parade) - Shreveport - Oil City - Three States - Atlanta/TX - Wright Patman LakeWir freuen uns morgens um 6 Uhr schon auf die Dusche. Aber Achtung! Im Waschraum läuft die ganze Nacht die Klimaanlage; hier ist Erkältungsgefahr. Wir treten ins Freie und empfinden die 25 Grad als wohltuend. Wir haben inzwischen ein komplettes Minischraubenzieher-Set bei „Dollar-Tree“ erstanden: Pit nimmt seine alte Kamera auseinander, aber sie ist wohl durch einen Kurzschluss kaputt gegangen. Die neue Kamera wird jetzt getestet. Pit richtet sich den Beifahrersitz mit Tischablage hinter dem Fahrersitz ein. Ich entlaste Pit ein wenig beim Fahren bzw. er meint, dass er sich ausgetobt hat. Wir fahren auf die 117 West, Richtung Zwolle. In Zwolle werden wir aber gleich von zwei Autos der Sheriffs aufgehalten. Hier ist heut „parade“ angesagt und die Straßen werden gesperrt. Die ganze Stadt ist unterwegs, geschmückte Pkws mit den Schönheiten der Umgebung, „Miss X und Miss Y“ aus den Jahren 2007 und 2008, sowie Tanzgruppen von schwarzen Schulmädchen, herausgeputzte Trucks, der Bürgermeister mit Frau in seinem Auto, sowie der „state representative“ auf der Ladefläche eines Pickups geben sich hier ein Stelldichein. Ein seltsames Spektakel: ein Wagen vermittelt sogar den Hauch eines Faschingsumzugs; da sind doch tatsächlich Kostüme und ein paar Masken zu sehen. Jeder Verein macht für sich Werbung und wirft Bonbons, Kaugummis und Schmuckketten in allen Farben unter die Zuschauer. Die Fahrer lassen die Motoren aufheulen oder betätigen ihre dröhnenden Signalhörner. Das ganze Spektakel dauert etwa eine Stunde. Wie es bei den Straßen einen „substandard“ gibt, so kann man diese Art von „social events“ einordnen, von „culture“ zu reden wäre nicht angebracht. Der letzte Wagen toppt das Ganze mit einem prächtig geschmückten Wagen, mit dem Motto der Veranstaltung (whatsoever). Nach der Unterbrechung fahren wir weiter auf die 117 North, bei Shreveport wechseln wir auf die LA173. Die letzte Wegstrecke geht auf die Highway No. 1, auf dem Weg Richtung Texarkana (Arkansas). Sie gehört zu den besonders schönen „scenic highways“. Die Strecke führt geradewegs nach Norden, ist sehr hügelig, das Gras links und rechts der Highway ist schon ca. einen Fuß hoch und saftig grün. Dahinter die für den Nordwesten Louisianas typischen Kiefernwälder. Wir fahren über den östlichen Ausläufer des Caddo Lakes, nach Oil City. Hier ist das Ölmuseum: ein kurioses Sammelsurium von Ölpumpen und Hilfswerkzeugen der Ölförderung. Der Transport wurde von der Southern Kansas Bahnlinie durchgeführt; ein Exemplar der ersten Lokomotive steht im Open Air Museum. Die kleinen Ölpumpen werden aber noch heute in großen Mengen fabriziert und verkauft. Links und rechts der Hauptstraße tun diese „nickenden Pelikane“ noch immer ihren Dienst. Über die Highway 1 erreichen wir den Punkt, wo Louisiana, Arkansas und Texas eine Grenze bilden; entsprechend heißt der Ort in der Nähe „Three States“. Wir fahren auf der 77 West nach Texas („where our President is born“ und wo heute eine seiner Töchter heiratet) durch hügeliges Ranchland und vorbei an Rinderfarmen. Hier werden unterschiedliche Speedlimits angegeben: 70 mph tags, 65 mph nachts. Texas macht auf uns einen sehr sauberen, gut organisierten Eindruck (präzise Beschriftungen und Hinweistafeln an Straßen und Ortschaften). Die Kirchen liefern phantasievolle Namen wie "church of hope", "church of nazarene" oder "bible deliverance church". Obwohl der Himmel um 18 Uhr völig bedeckt ist, herrschen draußen noch 30 Grad. Die Parks um die Stadt Atlanta in Texas gruppieren sich um den Wright Patman Lake. Wir verlassen die 59 North und fahren an der Nordspitze des Sees zum Clear Springs Camping. Es hat zwar noch ca. 30 Grad, aber eine frische Brise lässt es uns kühler erscheinen. Gegen 9 Uhr zieht ein Gewitter auf. Im Südwesten von Arkansas ist ein Tornado mit Baseball großen Hagelkörnern angesagt, also 10 km nördlich von hier. Noch blieben wir davon verschont. Friday, May 9. 2008
Chicot State Park (Kentern mit Kanu) ... Posted by Peter Schosser
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21:16
Comments (2) Trackbacks (0) Chicot State Park (Kentern mit Kanu) - Oakdale - Fort Polk - Leesville - Zwolle - Lake TexomaWir packen um 8 Uhr alles zusammen, um rechtzeitig am Eingang die Paddel für das Kanu abzuholen. Außer uns ist noch niemand am Bootsstand. Es macht richtig Spaß, das Kanu zwischen den Baumgruppen hindurch zu manövrieren. Unverständlich ist aber, dass am anderen Ufer die Schnellboote den Ort der Ruhe stören. Die Angler, die sich in den vielen einsamen Buchten verlieren, sind sicher auch nicht von dem Lärm begeistert. Wir fahren erst Richtung North Landing (Nordseite des Lake Chicot) und treffen immer wieder auf die großen weißen Reiher und die kleinen Graureiher, die gemächlich am Ufer entlang stolzieren. Nach ca. 4 km Fahrt entscheiden wir uns auf die Ostseite des Ufers zu wechseln, um etwas mehr Schatten zu haben. Es wird jetzt richtig heiß. Wir müssen schnell die Fahrrinne der Schnellboote kreuzen, weil sie mit hohem Tempo aufkreuzen und entsprechend heftige Wellen verursachen. Wir bleiben vom dem Motorenlärm verschont. Die Fahrt verläuft zunächst beschaulich Richtung Süden; im ufernahen Bereich spenden die zahlreichen Bäume Schatten. Aber auf einmal – Pit bewegt sich nach vorn, ich drehe mich um – schwupp die wupp, liegen wir „Kiel oben“ im Wasser. (Das Kanu hat zwar keinen Kiel, die Wirkung bei einer Rolle seitwärts ist aber dieselbe). An die Alligatoren denkt von uns jetzt keiner, auch wenn die Damen an der Paddelausgabe meinten, „there are some“. Andererseits „life wests only work when you wear them“: da wir diese Lebensrettungswesten brav getragen haben, ist uns nichts passiert. Wir schwimmen und stapfen schließlich mühsam durch den Sumpf, ca. 10 m vom rettenden Ufer. Die Kleidung wird immer schwerer. Beim Kentern haben wir in der Aufregung noch ein Paddel verloren. Wir legen das Boot trocken. Pit rudert los und findet das Paddel in unmittelbarer Nähe des „Tauchmanövers“. Wir ziehen das Boot an Land, bocken es auf einem umgeknickten Baumstamm auf und lassen die grüngelbe, vom Blütenstaub getränkte Brühe aus dem Kanu auslaufen. Zunächst geht es aber darum, unsere Dokumente zu sichern. Wir haben nichts verloren, die Umhängetaschen haben das Wasser teilweise abgehalten. Reisepässe, Führerscheine, Pits „title“ für den Van, alle so wichtigen Nachweise und unsere Dollarnoten werden fein säuberlich auf einem gefällten Baumstamm zur Trocknung nebeneinander gelegt. Da wir aber im Dickicht sitzen, kommen nur wenige Sonnenstrahlen durch. Wir entscheiden uns, das Kanu wieder startklar zu machen, unsere Habseligkeiten weiter im Boot trocknen zu lassen und zurück zur Bootsanlegestelle zu fahren, die nur noch ca. eine halbe Stunde entfernt ist. „Sachte, sachte“ heißt jetzt die Devise. Auf jeden Fall sind wir jetzt, Bug voraus, ganz flott unterwegs und nichts kann uns mehr aufhalten. Am Hafen angekommen, entledigen wir uns vom modrigen Schuhwerk und von den stinkenden Kleidungsstücken. Wir haben den Van mit den Ersatzkleidern in unmittelbarer Nähe geparkt. Die Dokumente lassen wir jetzt zusammen mit den Dollarnoten in der prallen Sonne trocknen. Allein, die Geldbörsen brauchen etwas länger. Die letzten Bilder auf Pits Chip sind gerettet, während seine Kamera das Objektiv nicht mehr einfahren konnte. Ob unsere Kameras den Tauchgang überstanden haben, werden wir erst erfahren, wenn sie von der Sonne völlig ausgetrocknet sind. Das kann noch einen Tag dauern. Angesagt ist jetzt eine komplette Wäsche: die Kleidung mit „sun“, der Mensch mit Shampoo. Die Schuhe müssen unter der Dusche „entmoost“ werden. Wir fahren also zum Waschsalon und weichen Körper und Kleidung ordentlich ein. So haben wir uns wohl noch nie auf die heiße Dusche gefreut, wie nach dem unfreiwilligen Bad im Lake Chicot. Frisch eingekleidet fahren wir zum Parkeingang und liefern die beiden Paddel und die Life-Westen ab. Um 13 Uhr starten wir auf der Straße L106 Richtung Oakdale. Draußen hat es inzwischen 32 Grad, aber wir fahren immer noch durch sattes, grünes Grasland. Weiter geht es auf die LA10 West. Hohe Kiefern beherrschen jetzt das Landschaftsbild entlang der Straße. Die Außentemperatur steigt mittags auf 35 Grad. Die wenigen Siedlungen sind armselig. Ganz im Gegensatz zu den Kirchen, die teilweise mit Natursteinen aufwendig gestaltet sind. Wir fahren km-lang durch den Kisatchie National Forest, ein riesiger Kiefernwald. Hinter der Waldgrenze beginnt das Militärgebiet von Fort Polk, wo die amerikanischen Ranger ausgebildet werden. Weiter geht es auf der 171 North. Um 15 Uhr erreichen wir Leesville. Inzwischen hat es 38 Grad ! Wir steigen aus dem Van und spüren die Saunatemperaturen unmittelbar. Pit hat seine Kamera schon fast abgeschrieben; er kauft sich eine neue Canon Powershot A590 IS zu einem super Preis: für 190 Dollar, also ca. 130 Euro. Bei dem Wal-Mart Supercenter finden wir alles Wichtige, auch Ersatz für die Gummisandalen, das Paar zu 11 Dollar. Der Wochenendverkehr hat inzwischen eingesetzt, aber wir haben nur noch 39 km bis Hodges Garden. Das GPS hat sich wegen der Hitze abgeschaltet und wir sollten den Weg auch so finden. Als wir Florien passieren, stellen wir fest, dass wir schon zu weit gefahren sind, Noch einmal zurück wollen wir nicht. Also fahren wir weiter Richtung Zwolle und steuern den nächsten State Park North Toledo Bend an, der durch einen See die beiden Staaten von Louisiana und Texas miteinander verbindet. Der Platzanweiser im State Park hat einen so starken Akzent, dass wir nichts verstehen. Er drückt uns den Lageplan in die Hand und wir suchen nach einem schönen Platz am Wasser. Wir nehmen den Platz Nr. 16. In der Zwischenzeit ist meine Kamera wieder trocken und - „oh Wunder“ – sie funktioniert wieder perfekt ! Der Lake Toledo muss noch ein paar Testbilder mit Abendstimmung hergeben. An unserem Platz tummeln sich ein paar Gürteltiere im Gehölz. Sie sind hier gar nicht scheu, stecken ihren Rüssel ins Unterholz und lassen sich durch nichts stören. Um 22 Uhr hat es immer noch 27 Grad, aber verglichen mit den 38 Grad heute Mittag ist das eine Abkühlung. Wir lassen heute Nacht die Türen des Vans offen, um etwas frische Luft zu bekommen. Das Unterhemd klebt auf der Haut. Irgendwann schlafen wir ein, obwohl die Wasservögel die Nacht durch lärmen. Der Waschbär hat uns jedenfalls in Ruhe gelassen. Thursday, May 8. 2008
Chicot State Park (Rund um den See) Posted by Peter Schosser
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21:16
Comments (0) Trackbacks (0) Chicot State Park (Rund um den See)Unser Platz ist die Nr. 10 und liegt am Loop A, direkt neben dem Waschraum. Pit ist mit der Wahl aber nicht zufrieden: erstens wird er nachts vom „racoon“ (Waschbär) geweckt, der sich am Heckständer zu schaffen macht und sich am Dach festhält. Durch Klopfen gegen das Blech ist er nicht gleich zu vertreiben. Zum Zweiten hört man eine benachbarte Pumpstation, die immer wieder angeschaltet wird und den Schlaf stört. Wir fahren deshalb zurück zum Eingang und wählen Platz Nr. 88, Loop D. Auch hier haben wir den Waschraum in der Nähe und bleiben hoffentlich ungeschoren. Wir wollen heute den großen Trail, rund um den See fahren. Wir starten von unserem Camp Ground zunächst nach Norden, auf die Straße und wollen zum Arboretum. Leider sind hier nur die Handwerker zugange und wir müssen auf den Wissenszuwachs des Baumlehrpfads und Museums verzichten. Stattdessen fahren wir zurück auf den orange markierten Trail. Es hat jetzt ca. 30 Grad, und obwohl der Weg überwiegend im Schatten verläuft, ist er kräftezerrend. Das ständige Bergauf und Bergab über das Wurzelwerk geht in die Knochen. Dafür bietet der Weg einige Highlights. Wir kommen immer wieder auf unbefestigte Holzbrücken, die den See überspannen und einen herrlichen Blick über die bizarre Baumlandschaft ermöglichen. Leider tauchen die Reiher schnell weg, wenn man eine Brücke befährt. Auf den Waldwegen trifft man das scheue Gürteltier, das sich schnell in die Büsche schlägt, sobald es das Rascheln des Laubs auf dem Radweg wahrnimmt. Durch die beige-gelbe Farbe ist das Tier gut getarnt. Man muss schon schnell sein, um einen Blick zu erhaschen. Auch eine schwarz-gelbe Schlange hat unseren Weg gekreuzt. Ansonsten ist hier schon lange kein Ranger mehr durchgekommen, da der Weg immer wieder von umgefallenen Bäumen blockiert wird, die wir dann umfahren müssen. Wir haben nach ca. drei ein Halb Stunden den See umrundet. Obwohl der gesamte Weg nur 37 km lang ist, hat er uns wieder mal gezeigt „it´s gonna be a rough ride“. Zufrieden aber ziemlich fertig kehren wir zu unseren Platz zurück. Wir hatten unser Getränk für unterwegs gut eingeteilt, aber jetzt ist uns nach einer extra Portion O-Saft und Cola. Nach einer ausgiebigen Dusche sind wir wieder fit, gönnen uns aber noch etwas Entspannung. Wednesday, May 7. 2008
Grand Isle State Park - Port ... Posted by Peter Schosser
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21:15
Comments (0) Trackbacks (0) Grand Isle State Park - Port Fourchon - Galliano - Grandbois - Houma-Bourg - Morgan City - Chacahoula - Berwick - Lafayette - New Iberia - Ville Platte - Chicot Lake (North Trail)Heute Morgen steigt die Sonne wie ein Feuerball hinter der Düne des Camp Grounds empor. Über uns herrscht schon geschäftiges Treiben: Die Hubschrauber fliegen vom Depot in Port Fourchon zu den Ölplattformen und zurück; entweder herrscht Schichtwechsel oder sie bringen das Frühstück. Es ist zwar bewölkt, aber immerhin schon wieder 23 Grad am Morgen. Der Wind bläst kräftig und beständig vom Meer her. Das ist uns recht, denn so hält sich die Mückenplage in Grenzen. Die Waschräume sind am Ende des geschützten Palmenparks auf dem höchsten Punkt der Düne, so dass man den Strand einsehen kann. Ein herrlicher Morgen. Wir fahren von dem südlichsten Inselchen der Grand Isle zurück zum Depot der Fischer und Offshore-Industrie, nach Port Fourchon. Von dort aus begleitet uns über Meilen das Wasser, links und rechts der Straße. Etwas unheimlich! Bei der nächsten Ansiedlung, in Galliano, gibt es einen großen Hubschrauber-Platz für die Versorgung der Offshore-Stationen, die sich hier an der Küste aneinander reihen. Auf der Fahrt ins Landesinnere wird die Straße , wieder von Eichen, Buchen und Grünbirken gesäumt; man spürt wieder den festen Grund unter den Füssen. Die Ortschaften tragen fast durchweg französische Namen und ich wundere mich, wie die Amerikaner diese wohl aussprechen. Wir fahren durch Grandbois, ein Ort mit einem wahrhaft beeindruckenden Park mit großen Eichen. Wir verlassen die 90 West und folgen der Staatsstraße SR-24; sie führt nach Houma-Bourg, vorbei am Flughafen Houma-Terrebonne. Die Gegend ist dichter besiedelt. Wir kehren wieder zurück auf die 90 West, Richtung Morgan City. Kilometerlang verläuft die Highway als Viadukt über das Sumpfgebiet von Chacahoula. Bei Berwick queren wir die Wasserstrasse zwischen Grand East Lake im Norden und Sweetbay im Süden. Wir nähern uns der größten Stadt hier im Cajoun Gebiet, Lafayette. Hier in der Gegend werden auch die Propeller-Boote (air boats) vertrieben. Links sehen wir gerade noch das Schild zum Kemper Williams State Park, den wir auch in die engere Auswahl gezogen hatten. Wir fahren an einem weiteren Park vorbei. Das weite flache Land wird jetzt wieder überwiegend landwirtschaftlich genutzt, auch Reis wird angepflanzt. Wir nähern uns New Iberia. Jetzt sind es nur noch ca. 100 km bis zum Chicot State Park. Wir kaufen noch Brot und Fleisch ein, damit wir für mehrere Tage eingedeckt sind. Bei Ville Platte, Exit 23 verlassen wir die 49 North und fahren Richtung Nordwesten, wo uns die braunen Schilder den Weg zum Chicot State Park weisen. Es gibt herrliche Wohn- und Gartenanlagen in der Umgebung des Parks. Wir fahren mit den Bikes runter an den Fishing Pier, spazieren zu Fuß bis ans Ende des Stegs, zur Seemitte. Vom Steg hat man einen herrlichen Blick auf die bizarren Baumgruppen, die mitten im Wasser stehen. Die Wurzeln des Hauptstammes ragen bis etwa einen Meter aus dem Wasser. Neben dem Camp Ground gibt es große Ferienhäuser mit allem Komfort zu mieten, für 80 Dollar. Vor allem Fischer kommen hier in den Genuss, direkt vom Balkon aus zu angeln. Daneben gibt es einen großen Platz für Bootsanleger und einen Hafen für Kanus und Ruderboote. Wir fahren mit dem Bike noch 3 km auf den Nord Trail. Von hier hat man einen herrlichen Blick über den See, bei Sonnenuntergang. Wir müssen uns beeilen, damit wir noch bei Tageslicht zurück sind, sonst sind die Trails tückisch zu fahren. Eigentlich sind sie nur als Wanderwege gedacht, aber mit dem Mountainbike sind sie eine Herausforderung. Nach dem spontanen 6 km Trip sind wir für heute geschafft und sehnen uns nur noch nach der Dusche. Ehe es dunkel wird, bereiten wir die Schlafstätte vor. Wir schliessen alle Türen des Vans, damit wir später keine Mückenplage erleben. Nach dem Abendbrot packen wir diesmal schnell alles zusammen (manchmal lernt man doch noch aus Erfahrung). Tuesday, May 6. 2008
Bayou Segnette Park - Avondale - ... Posted by Peter Schosser
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21:14
Comments (2) Trackbacks (0) Bayou Segnette Park - Avondale - Waggaman - Raceland - Cutoff - Port Fourchon - Grand IsleDer Regen der vergangenen Nacht hat gut getan. Die Schnaken haben sich verzogen. Ein wolkenloser Morgen mit 18 Grad empfängt uns. Heute ist es um den Camp Ground lauter geworden: Bootsmotoren vom benachbarten Kanal und Autolärm von der Express-Straße. Wir fahren vom Camp Ground nach links in den Westbank Express Way und verlassen den Großraum von New Orleans. Über den Stadtteil Segnette, Avondale und Waggaman fahren wir, südlich vom Mississippi, Richtung Raceland. Es hat angenehme 22 Grad Aussentemperatur. Links und rechts der Highway West 90 begleitet uns das Grün der Buchenwälder, unterbrochen von schilfumrahmten Bächen und Sümpfen. Wir verlassen die W 90, Exit 215B Richtung Grand Isle. Bis zum State Park sind es aber noch ca. 100 km. Wir sind im Cajun County. Hier gibt es ausgedehnte Ackerbauflächen und Viehzucht. Das Land ist dünn besiedelt. Auffallend sind die liebevoll gepflegten Gärten. Teilweise haben die Ansiedlungen geschlossenen Dorfcharakter, was man bisher selten sehen konnte. Wegen der Sperrung einer Brücke fahren wir auf die Highway 1, die auf der anderen Seite des Kanals liegt, der uns über viele Kilometer begleitet. Die nächste Siedlung ist Cutoff. Vermutlich gab es hier früher keine Brücke über den Kanal. Inzwischen ist es wieder 28 Grad warm, aber der Fahrtwind kühlt. Wir haben uns auf der gestrigen Radtour zuviel Sonne eingefangen und wir reiben uns mit der neu erstandenen Sonnenmilch, Schutzfaktor 30 ein. Es sind noch ca. 85 km zu unserem Ziel. Die Straße ist jetzt meilenweit von Wasser umgeben. Der Wind fegt über die flache Deltalandschaft. Die wenigen Häuser, die hier stehen, sind auf ca. 5m hohen Stelzen gebaut. Es ist die Hochburg der Fischer. Am Kanal haben sie mit den großen Netzen Halt gemacht. Sie verkaufen Shrimps und Krabben. Soweit das Auge reicht, gibt es nur noch Wasser, Wasser, Wasser. Wir fahren weiter auf der Highway No. 1 und erreichen die letzte Industrieansiedlung, Port Fourchon. Hier wird der Hochseefisch in großen Hallen weiterverarbeitet. Wir erreichen Grand Isle, ein begehrter Rückzugsort, direkt hinter der Stranddüne. Die Häuser sind sehr großzügig und individuell gebaut. Jedes Haus hinter dem Deich führt einen eigenen Namen wie „last resort“, „heaven on earth“ und Ähnliches. Am Ende der Stadt liegt unser Camping Platz, der Grand Isle East State Park. Das erste Bad im Golf ist erfrischend, aber verglichen mit dem Mittelmeer doch etwas wärmer. Das Salzwasser schmeckt nicht besonders salzig, und so kann man es hier gut aushalten. Wie bisher an der Küste, haben wir auch hier noch niemanden im Wasser gesehen. Immerhin eine einzige Sonnenanbeterin auf dem meilenlangen Sandstrand. Der Strand ist allerdings auch nicht besonders einladend, da das ganze Strandgut und die Fischkadaver noch nicht geräumt wurden. Morgen soll hier eine große Aktion zum Aufbau des Strandes starten. Da große Teile durch die Stürme der letzten Jahre weggespült wurden. Ab Morgen wird deshalb der Strand abgeriegelt. Wir haben heute Nachmittag schon vom Meer her anrückende Baggerboote gesichtet. Weiter draußen im Meer sieht man auch zahlreiche Ölplattformen. Inzwischen ziehen wieder Wolken auf, aber es bleibt ca. 30 Grad warm, an diesem südlichen Streifen von Louisiana. Die Toiletten auf dem Camp Ground sind auf dem höchsten Gipfel, d.h., auf der Düne angesiedelt. Von dort kann man den Strand einsehen.Gerade rechtzeitig haben wir noch Kaffeewasser aufgesetzt. Die Rangerin teilt uns mit, dass das Wasser abgeschaltet wurde. Aber nach einer Stunde ist wieder alles ok. Wir müssen nur noch die Sicherung des Stromkastens aktivieren und schon kommen wir zu unserem kochenden Kaffeewasser. Wir essen die Reste unseres „French Bread“; denn in der Hitze haben wir noch nicht richtig Hunger. Pit nimmt ein zweites Bad im Golf, wenn man schon mal hier ist. Zwischendurch - gegen den Durst - gibt es Orange Punch, mit Wasser verdünnt. Inzwischen ist Ebbe und wir radeln zwischen kreischenden Möwen hindurch Richtung Westen. Außer uns kein Biker, nur ein paar Fischer. Entweder angeln sie vom Strand aus oder waten durch das hüfttiefe Wasser, bis zu den Wellenbrechern. Auf der Fahrt finden wir immer wieder Fischkadaver eines Breitmaulfisches. Pit hat aber auch eine erfreulichere Sammlung gemacht: 3 Schildmützen, eine Bürste und ein neuwertiges Nylonseil. Heute gibt’s ein leichtes Abendessen: Pits Salat. Der Essig geht zu Ende, und wir peppen den Salat mit Maiskörnern auf. Zum Nachtisch gibt es gesalzene Erdnüsse. Gegen den Durst gibt’s O-Saft und für Pit die „Chianti/Riesling“-Mischung aus dem Karton. Wir hören noch die aktuellen News von den Vorwahlen: North Carolina geht an Obama, Indiana an Hillary; Obama fehlen nur noch ca. 200 Delegierte: Es ist wieder die Rede von „operation chaos“: während sich die beiden Kandidaten der Demokraten neutralisieren, könnte McCain der lachende Dritte sein; Es soll auch Anhänger der Republikaner geben, die Hillary wählen, um das Lager der Demokraten weiter zu spalten. Aber letztlich geht es doch nicht mehr darum, ob Hillary aufgibt, sondern nur wann. |
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